Löwe ✧ Eine Frage der Haltung
Eine Frage der Haltung
Ich schreibe diese Zeilen in England, wo ich gerade auf Reisen bin und mich die Freundlichkeit der Menschen tief berührt. Es sind die alltäglichen Handlungen des Miteinanders, die man leicht übersehen könnte, die Güte und Herzlichkeit in sich tragen.
Da werden in gemeinschaftlichen Aktionen Kinder in überfüllten Zügen über Berge von Koffern gehievt, weil das der einzige Weg ist, um aufs Klo zu kommen.
Oder ein Mann der mitbekommt, dass wir zum Zug unterwegs sind, und uns darüber informiert, dass alle Züge gecancelt wurden, es aber Ersatzbusse gibt, zu denen er uns auch gleich noch lotst.
Oder der Besitzer unseres kleinen Lieblingscafes, in dem wir am Tag unserer Abreise ein letztes Mal einen Cinnamon Bun genießen. Wir tuckern also vollgepackt mit unserem ganzen Hab und Gut an und er schlägt vor, dass wir unsere Koffer gerne bei ihm lassen können, wenn wir noch in die Stadt flanieren wollen. Obwohl genug im überfüllten Cafe zu tun ist und das Lokal aus allen Nähten platzt.
Ich war nicht nur einmal den Tränen nahe in den letzten Tagen, weil ich mich so umsorgt und aufgehoben fühlte. Diese kleinen Akte des Mitgefühls, der Freundlichkeit und Güte - ja sie sind es, mit denen wir uns gegenseitig daran erinnern, wie kraftvoll wir als Menschen sind. Ich erfahre unmittelbar, wie sehr Liebe unseren Alltag verändert, wenn wir mehr sehen, als nur unsere eigenen Bedürfnisse und Belange.
Wir können ineinander einen Funken von Hoffnung entzünden, der sich in ein Feuer von Mut und Vertrauen wandelt. Ob ich ein aufmunterndes Wort spreche oder dir meine Hand entgegen strecke, hängt nicht davon ab, ob ich dich mag oder nicht.
Es ist eine Haltung, die ich einnehme. Und die ich nicht verlieren möchte, nur weil in der Welt Ellbogen ausgefahren werden.
Es ist eine Haltung von Mitgefühl und Herzlichkeit.
Eine Haltung der Ur-Menschlichkeit.
An manchen Tagen ist es nicht einfach, in dieser Haltung zu verweilen und sie mit jedem Schritt in die Welt zu tragen. Vieles scheint dagegen zu sprechen und mich in die Trennung zu locken.
Doch je mehr ich sie verkörpere, desto mehr nehme ich sie überall war und kann sie auch empfangen.
Es ist wie ein ewiger Kreislauf.
Ich werde mich nicht dem Narrativ ergeben,
dass die Menschen schlecht und die Welt im A…. ist.
Das werde ich nicht leben. Niemals.
Zu kostbar ist jeder Atemzug.
Zu einzigartig jeder Moment.
Zu groß die Liebe, die ich spüre.
Ist es doch die majestätische Strahlkraft von Menschlichkeit und Nächstenliebe,
die uns immer wieder erlöst.
Lasst uns unerschütterlich für die Liebe stehen.
Und seien das Wort oder die Handlung noch so klein oder banal.
Denn ist sie nicht im Kleinen,
kann sie im Großen auch nicht sein.
Wenn ich aus der Haltung von Menschlichkeit falle, passiert es meist aus Angst oder Überforderung. Dann wende ich mich nach Innen, um zu lauschen, wo sich etwas in mir Selbst nach Freundlichkeit, Herzlichkeit und Mitgefühl sehnt.
Wenn du Lust hast, hier tiefer und verkörperter zu gehen, dann nimm dir 15 Minuten Zeit für folgende Übung.
Mache es dir bequem, schließe die Augen und spüre deinen Körper.
Wo in dir fühlt es sich hart und abgeschlossen an?
Wo sehnt es sich nach liebevoller Aufmerksamkeit?
Begegne diesem Raum mit weichem Atem und gütigem Blick.
Spüre/wiederhole mit jedem Atemzug:
Einatmend öffne ich mich für Weichheit
Ausatmend durchströmt mich Mitgefühl für mich selbst
Nach dieser kleinen Übung reflektiere darüber, was diese Öffnung dir Selbst gegenüber bewirkt und wie sich dadurch die Verbindung zum „Ganzen“ verändert“ hat.
Möchtest du vielleicht deinen Alltag für (kleine) Akte der Nächstenliebe öffnen?
Welche Haltung möchtest du einnehmen?
Wofür stehst du?
Erlebe welche Körperregionen dadurch energetisch spürbarer werden und wie es tatsächlich auch deine Körperhaltung verändert
Auf unsere majestätische Neu-Aufrichtung
in der Obhut der Löwen-Mondin ❤️🔥
Mit Liebe
